Historie
Die Vorgeschichte
Schon viele Jahre vor der Gründung des TcCapitol trafen sich tanzbegeisterte Menschen, um ihrer Leidenschaft gemeinsam nachzugehen. Dies geschah zunächst einmal in unterschiedlichen Vereinen und wechselnden Räumlichkeiten, die hier nur als Eckdaten aufgeführt werden:
1955 Tanz- und Gesellschaftsclub Bremerhaven (TGC Bremerhaven)
1963 Blau-Gold-Club Bremerhaven (entstanden aus Tanzschule Mohr)
1968 Fusion von TGC und Blau-Gold zum TGC Blau-Gold Bremerhaven Auflösung des TGC Blau-Gold Bremerhaven
1974 Eintritt in den Roll- und Schlittschuhclub (RSC)
Bremerhaven (1974-1983) -> dann EHC Bremerhaven
(1983–1987) -> heute REV Bremerhaven
Zuletzt fand das Training im alten Kino (Capitol) sein Zuhause. Mit dem Trainer Gerd Mohr gab es verschiedene Gruppen von Standard- und Lateintänzen.
Daraus entwickelte sich auch eine Formationsgruppe.
Die sehr motivierten Tänzer und Tänzerinnen dieser Formation hatten den Wunsch, auch an Wettbewerben teilzunehmen.
Weil man das nur kann, wenn man in einem Verein ist, der auch dem LTV und dem DTV angehört, entstand der Gedanke, selbst dafür einen Verein zu gründen.
Der Name dafür war schnell gefunden – waren die Tanzräumlichkeiten und das Training doch im ehemaligen Kino – dem „Capitol“ -
So entstand also am 27. Januar 1984 der
TcCapitol
als eigenständiger Verein
1991/1992 Das Capitol – Haus
Als Gerd Mohr mit seinem Training aufhören musste, wechselte der TcCapitol noch einmal die Räumlichkeiten.
Fortan traf man sich im Bremerhavener Ruderverein mit großem Saal, Parkett- und Schwingboden.
Nicht zu vergessen auch mit einer schönen Gastronomie – so kam das gesellschaftliche Leben neben dem Tanzen auch keinesfalls zu kurz … Doch auch hier stand nach einiger Zeit ein Wechselan. Auch wegen stetig steigender Mitgliederzahlen wurde es zu eng.
So machten sich einige ideenreiche Mitglieder auf, um endlich eigene Räumlichkeiten zu finden.
Mit dem geschichtsträchtigen Gebäude an der Elbestraße war dann das Richtige gefunden. Auch, wenn zunächst nur die Vorstellungskraft aus der ehemaligen KFZ – Werkstatt eine schöne Location zum Tanzhaus machte.
Und so mieteten 1991 ein paar Tollkühne die 5 Garagen im Erdgeschoss. Das Gründungskapital für die erforderlichen Umbaumaßnahmen wurde hauptsächlich privat von den 8 Wagemutigen zur Verfügung gestellt: jeweils 20`000,00 DM.
Es begann ein zeitinensives Umbaujahr, in dem kontinuierlich mindestens 10 Helfer aus den Mitgliederreihen jede freie Minute nach der Arbeit und am Wochenende in Eigenarbeit das schufen, was heute noch immer Bestand hat:
Aus den 5 Garagen wurde der heutige Sitzbereich mit dem schönen Küchen- und Tresenbereich.. Der offene Innenhof wurde überdacht und es entstand der große Tanzsaal mit Parkettschwingboden und großen Spiegeln. Obwohl es damals noch keine Kinder- bzw. Ballettgruppen gab, wurde vorausschauend der kleine Saal mit Ballettstange und Spiegeln errichtet. Umkleiden mit allen sanitären Anlagen rundeten das Ganze ab.
Der hoffnungsfrohe Traum war zur Wirklichkeit geworden: aus dem Nichts war eine
„Perle von Tanzklub“
und somit auch eigene Clubräume für den
Tc Capitol
gewachsen …
Das wurde dann auch kräftig gefeiert.
Originalton von Lothar Mehlhorn, der damals dieser tatkräftigen Gruppe angehörte und auch heute noch Trainer im TcCapitol ist:
"Eine schöne komplette Feier bis spät in den Abend, mit bestimmt 150 glücklichen Menschen ...“
1992 – 2000 Die Aufbaujahre
Eine Hauptidee bei der Gründung des Vereins TcCapitol war folgende:
„Mit einem Beitrag kann ich alles Nutzen“
Hintergrund dabei war, den Tanz der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen und so als Breitensport zu etablieren.
Dies gelang dem Verein in vorbildlichem Maße. So wuchs die Zahl der Mitglieder von 57 im Gründungsjahr 1984 kontinuierlich auf mehr als 1000 Mitglieder an. Der TcCapitol wurde 1998 erstmals als größter Tanzsportverein Deutschlands geführt und hielt diese Position mehr als ein Jahrzehnt ...
Dies konnte vor Allem durch die große Vielfalt an Kursen gelingen. So gab es von Beginn an natürlich die Basiskurse Standard/Latein in denen die Tänze Langsamer Walzer, Tango, Quickstep, Samba, Cha Cha Cha, Rumba, Blues Dicofox & Merenge gelehrt und getanzt wurden.
Doch auch die fortgeschritteneren Tänzer und Tänzerinnen kamen mit F1, F2, F3 und F4 Kursen voll auf ihre Kosten. Hier wurden neben vielen neuen Figuren in den eben beschriebenen Tänzen auch noch weitere Tänze zelebriert wie z.B.: Jive, Salsa, Wiener Walzer und Mambo.
Und die ganz Motivierten traten dem Turniersport bei und präsentieren den Verein auch nach außen in bestem Maße.
Aber auch auf den Kindertanz wurde seit dem Einzug in die Elbestraße der Fokus erhöht. Bald füllten sich die Ballettkurse, erste kleine Aufführungen folgten und motivierte die Kinder und Jugendlichen zu fleißiger Tanzbegeisterung.
Außerdem wurde der Fitnessbereich als Sparte eröffnet. Auch das wurde sehr gut angenommen.
So konnte der Verein seinen Mitgliedern eine große Auswahl an Bewegungsmöglichkeiten bieten
– und das Alles nur für einen einzigen Monatsbeitrag –
Die Grundidee war also absolut aufgegangen ...
2007 „Hoch-Zeit“ auf in die 1. Etage
Seit nunmehr 9 Jahren wurde der TcCapitol als größter Tanzclub Deutschlands gelistet. Das breitgefächerte Angebot hatte die Menschen der Region voll erreicht. Sie sollten sich wohlfühlen, glücklich sein und zum Schluss sagen:
„Das war ein schöner Abend.“
Dieses Ziel wurde vollauf erreicht – mit mehr als mittlerweile 1000 Mitgliedern ...
Kein Wunder, war doch das Angebot an Tanzkursen in den Bereichen Standard und Latein mit dem Welttanzprogramm in Basis- und Fortgeschrittenenkursen, Senioren-Tanzen, Vorbereitungen für und Abnahme des Deutschen Tanzsportabzeichens, Turniertanz, Video-Clip-Dance, Country Line-Dance, Charts-Dance, Kindertanz, Ballet, Hip Hop, Stepptanz, Jazztanz schon riesengroß. Hinzu kam ein stets wachsender Fitnessbereich mit Power Fighting, Power Yoga, BBP, Relax Thai Chi, Thairobic und Qi Gong.
Um diesem Aufschwung mit stets steigenden Mitgliederzahlen gerecht zu werden, entschloss man sich, die eigenen Clubräume zu vergrößern.
Die Chance dazu eröffnete sich, als im Herbst 2005 bekannt wurde, dass die Gewerkschaft die Räume der oberen Etage zum Herbst 2006 gekündigt hatte.
Da das Haus (noch) nicht unter Denkmalschutz stand, munkelte die Gerüchteküche gar schon über den Abriss des gesamten Gebäudes.
Doch nicht mit dem TcCapitol:
Er ergriff seine Chance, die Vergrößerungsträume zu verwirklichen:
Am 01. Januar 2007 wurden die gesamte obere Etage angemietet. Am 08. Januar begannen die umfangreichen Umbaumaßnahmen mit der
kompletten Entkernung: Trennwände, Fußboden und Decken wurden entfernt, die neu entstandenen Räume wurden ganz den Bedürfnissen für Tanz und Fitness hergerichtet.
So entstanden zwei weitere Tanz- und Fitnessäle, die Fitness-Ranch, Sitz- und Ruhezonen sowie Garderoben und Sanitärräume. sollten entstehen. Ein ehrgeiziges Projekt, dass dann aber schon nach nur 8 Monate dauernder Umbauzeit im September 2007 mit einer großen Feier eröffnet wurde.
Der TcCapitol hatte also seine
„Perle von Tanzclub“
auf 1000 qm Fläche erweitert ...
Bis 2019 Die Goldenen Jahre
Durch die räumliche Vergrößerung konnte den Clubmitgliedern noch mehr Programm geboten werden – und das nach wie vor unter dem Motto
„Ein Beitrag für Alles“
Obwohl z.B. die Sparte Fitness extrem ausgebaut wurde, wurde kein extra Spartenbeitrag erhoben. Man blieb sich dem Motto der Vereinsgründung also absolut treu!!
Aber es gab noch eine weitere Neuerung, die nach Startschwierigkeiten, jedoch verändert durch pfiffig durchdachte Ideen, dann aber außerordentlich gerne angenommen und ausgelebt wurde:
Die regelmäßig stattfindenden Tanzabende …
Doch schauen wir uns erst einmal die Anfänge dazu an:
Das „Granzen“
Auf der Historie der Homepage findet man darüber folgenden Artikel:
„Granzen" im TC Capitol mit großer Beteiligung
Auf große Resonanz stieß das nach vielen Jahren wieder ins Leben gerufene „Granzen" (Grillen + Tanzen) im Club.
Eine Vielzahl an Mitgliedern nahm die Gelegenheit wahr, bei gutem Wetter sich zunächst rustikal zu stärken, um anschließend die gewonnenen Kalorien auf der Tanzfläche abzutanzen.
Die Grillkünste von Udo Zielke und Simon Brahm legten den Grundstein für die gute Stimmung. Bis in die späte Nacht hinein wurde dann das Tanzbein geschwungen. Getanzt wurde zunächst zu Discofox und lebensfroher lateinamerikanischer Musik. Im späteren Verlauf des Abends wurden dann auch Standard-Tänze gewünscht und getanzt.
Bereits im Laufe des Abends sowie in den folgenden Tagen wurde vielfach die Frage gestellt, wann denn die nächsten Feiern geplant sind.
… Und sie wurden geplant …
Fortan gab es über Jahre hinweg im TcCapitol 3 Tanzabende im Jahr:
Der Erste war immer im Frühling:
Mit Spare Rips
Der Zweite dann im Herbst:
Mit Spanferkel
Und der Dritte war der traditionelle Jahresabschluss:
Mit klassischem Buffet
Warum ich das Essen so deutlich beschreibe?
In der Recherche zu der Geschichte des TcCapitol hatte ich verschiedene Gespräche mit Zeitzeugen. Gerade über diese Tanzabende hat Eckhard Jung viel davon erzählt. Vor Allem bei der Beschreibung der Spanferkel-Tanzabende war seine unglaubliche Begeisterung über den Grillmeister Peter Wehland
(O-Ton Ecki: „Ein Gedicht“)
und dessen Grillkünste deutlichst zu spüren.
Fast konnte ich es schmecken, als er mir beschrieb, dass auch noch bei der dritten Runde die Kruste des Spanferkels immer noch zwischen den Zähnen zersprang …
Mmmmmhhhhh – gerne wäre ich dabei gewesen ...
Aber wieder zurück …
Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2016 konnte von
58 wöchentlich stattfindenden Kursen berichtet werden.
29 davon fielen in den Bereich Paartanz,
21 in die Sparte Fitness und
9 in den Bereich Kindertanz.
Und dann noch die beschriebenen Tanzabende ...
Kurzum:
Der Verein stand in seinen goldenen Zeiten.
2019 – Jetzt - Die schwere Zeit …
Und dann kam Corona
Der Lockdown
Im Februar wurde noch ein letztes Mal eine Grünkohlfeier begangen und dann war Pause, von Jetzt auf Gleich.
Niemand konnte ahnen, dass es so lange dauern würde.
Keine Kurse zu geben bedeutete auch: Mitgliederschwund und sinkende Einnahmen, und das bei gleichbleibenden Kosten – man wollte ja sofort wieder durchstarten können und hielt deshalb die Räumlichkeiten.
Doch die laufenden finanziellen Belastungen nagten an dem Polster, dass sich während der guten Zeiten aufgebaut hatte.
Aber der TcCapitol hielt durch und kam durch diese Zeit, wenn auch angeschlagen ...
Doch es zeigte sich ein anderer Faktor, der den Wiederaufbau des Vereinslebens
erschwerte:
Viele Trainer und Trainerinnen hatten sich während des Lockdowns beruflich anders – krisensicherer – orientiert und fielen als Übungsleiter/innen weg. Es ist bis heute schwer, dafür Ersatz zu finden.
Und auch die ehemaligen Mitglieder haben in der Lockdownzeit neue Hobbys gefunden, die man eben zuhause alleine machen konnte – egal ob Lockdown oder nicht.
Trotzdem wurde 2021 ein Neustart mit nur 3 Kursen gewagt. Die Anzahl der Kurse konnte bis heute kontinuierlich gesteigert werden, hat aber bis jetzt bei Weitem noch nicht das alte Niveau wieder erreicht.
Wir kämpfen uns durch und suchen in alle Richtungen nach Lösungen, um den Verein aufrecht erhalten zu können.
So schauen wir jetzt also in eine ungewisse in die Zukunft …
Aber:
Spaß an der Bewegung und Freude beim tänzerischen und gesellschaftlichen Miteinander sollen auch zukünftig immer noch ermöglicht werden!